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Lotto-Wissen 25. November 2014
Plötzlich Millionär
Worauf Lottogewinner achten sollten – Teil 1
Marco Mahling von Marco Mahling Finanzdienstleistungen:
„Ich selbst würde mir immer erst einen persönlichen Eindruck vom Berater verschaffen und ein unverbindliches Erstgespräch in Anspruch nehmen, bei welchem man sich erst einmal kennenlernt und die Arbeitsweise sowie Vergütung des Beraters erklärt bekommt. Der Berater muss zum Kunden passen, aber auch der Kunde zum Berater - und das gilt es herauszufinden. Vertritt der Berater auch die Ziele und Wünsche des Kunden oder verfolgt er nur seine eigenen Ziele, um dem Kunden ein Produkt zu vermitteln? Ansonsten kann man sich natürlich im Internet über verschiedene Berater vor Ort informieren und das kann man am besten über Bewertungsportale machen, wo andere Kunden den Berater bereits bewertet haben.
Man sollte dabei darauf achten, dass die Bewertungsportale auch die Bewertungen prüfen und nicht jeder X-Beliebige dort ohne Prüfung eine Bewertung hinterlassen kann. Als Beispiel prüft das Bewertungsportal WhoFinance sogar die IP-Adressen der Bewertungsgeber, dass nicht die gleiche Person 10 Bewertungen hintereinander schreibt. Dabei sollte man sich auch die Bewertungstexte durchlesen, um festzustellen, dass diese auch von realen Kunden verfasst worden sind, weil die Sterne alleine nicht aussagekräftig genug sind. Trotzdem finde ich das persönliche Gespräch zum Kennenlernen am Wichtigsten und die Bewertungen im Internet bestätigen dann oft nur noch den ersten Eindruck, den man vom Berater gewonnen hat.“
Lothar Koch von der Spektrum Finanzberatung:
„Als Erstes sollte ein Lottogewinner immer erfragen, mit welcher Lizenz ein Berater arbeitet und wer ihn behördlich kontrolliert. Banken und Vermögensverwalter arbeiten von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit einer Lizenz nach dem Kreditwesengesetz. Sie dürfen alle Finanzprodukte wie Aktien, Anleihen oder jede Art Fonds vermitteln und diesbezüglich beraten Hinzu kommen durch die Gewerbeämter oder Industrie- und Handelskammern lizenzierte Finanzberater, die eine eingeschränkte Auswahl von Finanzprodukten, im Wesentlichen offene und geschlossene Fonds vermitteln dürfen. Daneben gibt es in Deutschland leider immer noch die Möglichkeit, bei nicht lizenzierten Beratern, Finanzprodukte, sogenannte Direktinvestitionen, zu erwerben.
Von der letzten Gruppe ist eher abzuraten. Die Produkte sind oftmals nicht geprüft. Zumal die letzte Beratergruppe i.d.R. keine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung hat. Hinzu kommt die Frage nach der Bezahlung des Beraters. Arbeitet er für ein Honorar oder für eine Provision? Auf Honorarbasis arbeitende Berater empfehlen frei von Produktinteressen, was für den Mandanten am Wichtigsten ist. Oder würden Sie zu einem Arzt gehen, der nur die Medikamente eines Pharmaherstellers verkauft? Wichtig sind also drei Fragen: 1. Wer kontrolliert den Berater? Haftet dieser für Vermögensschäden? Und, wie wird der Berater bezahlt?“
Gottfried Baer von der Mehrwert GmbH für Finanzberatung und Vermittlung:
„Wichtig ist aus meiner Sicht, dass der Berater langjährige Beratungserfahrung und eine gewisse Beratungsperformance (auch in Form von Referenzen) nachweisen kann. Achten sollte der Anleger / die Anlegerin darauf, dass bestimmte berufliche Qualifikationen und evtl. Spezialisierungsnachweise vorhanden sind. Gut wäre, wenn der Berater / die Beraterin komplett unabhängig von Gesellschaften arbeitet und in einem ersten Schritt Ihnen im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages anbietet, sie quasi als Finanzcoach zu begleiten und Ihnen, sofern bereits Vermögenswerte vorhanden sind, eine übersichtliche und gut strukturierte Vermögensbilanz /-übersicht erstellt. Berater, die zu schnellen Handlungen bei Gewinnern auffordern, sind fehl am Platz.“
Dierk Maßmann von der Eck & Oberg – Gesellschaft für unabhängige Finanzberatung:
„Seit 2013 ist durch die Einführung des § 34 f GewO ein wichtiger Baustein im Bereich der Qualitätssteigerung von Beratern erfolgt, was dadurch belegt wird, dass gerade einmal 20 % aller freien Berater diesen Schritt umgesetzt haben.
Ebenso wichtig sehen wir aber die Unabhängigkeit des Beraters, der frei von Interessenkonflikten sein sollte. Dieser Paradigmenwechsel steckt allerdings in Deutschland nach wie vor in den Kinderschuhen, da die Welt der Initiatoren seit Jahren hervorragend davon lebt und selbst nach der Finanzkrise im Jahr 2008 wieder munter neue innovative Produkte für den Markt entwickelt. Diese Produkte sind am Ende dafür gemacht, dass es den Unternehmen besser geht und nicht den Kunden.
Nicht erfüllte Versprechen und schlechte Erfahrungen ziehen sich seit Jahren durch die Beraterlandschaft und führen nicht zu messbaren Mehrwerten für die Kunden. Nur wenn wir die Produktversprechen der Branche eliminieren und nachfolgende Regeln akzeptieren, können Kunden und Berater gute Erfahrungen miteinander machen.“
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Experten bedanken. Der nächste Teil der Serie wird sich damit befassen, wie und wo du deinen Gewinn sinnvoll anlegen solltest.
M
von
Martin
Ob Poker, Lotto oder Statistiken im Sport. Zahlen haben mich schon immer angezogen, denn sie lügen bekanntlich nicht. Wie, wo und was lässt sich mit ihnen spielen und gewinnen? Fragen, die sich mir immer wieder aufs Neue stellen und denen ich mit Leidenschaft nachgehe.