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Lotto Wissen 02. November 2016
Wie unser Körper auf den Lottogewinn reagiert
Glück im Spiel, Glückshormone im Gehirn
Sobald die Benachrichtigung über den Lottogewinn eingetrudelt ist und die Freude darüber keine Grenzen mehr kennt, beginnt die Arbeit der sogenannten „Glückshormone“. Dabei handelt es sich um Botenstoffe des zentralen Nervensystems. Einige der wichtigsten davon sind Dopamin, Serotonin und Endorphine. Als Neurotransmitter geben sie die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen weiter. Viele Gewebe im Körper sind dicht mit Rezeptoren, also Andockstellen, für ebendiese Botenstoffe besetzt. Die Aufgabe der Nervenzellen ist es, Signale aufzunehmen und diese an andere Nervenzellen weiterzuleiten. Eine besondere Rolle kommt dabei den Synapsen zu, Stellen im Nervensystem, an denen zwei Nervenzellen aufeinandertreffen. Empfindet man Glück, findet zwischen Nervenzellen und Synapsen ein Prozess statt.
Wir zeigen euch, wie ebendieser Prozess funktioniert und wie genau in unserem Gehirn Glück kommuniziert wird. Passend dazu haben wir Herrn Prof. Dr. Michael Ritter, Leiter des Bereiches Diabetologie und Endokrinologie an den Helios-Kliniken in Berlin, befragt.
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<a href="https://www.lottoland.com/magazin/glueck-im-spiel-glueckshormone-im-gehirn.html" target="_blank"><img src="https://www.lottoland.at/cms/581a0751e4b02a22b056d503/wie-entstehen-gluecksgefuehle.png" alt="Wie entsteht unser Glücksgefühl?" width="100%" /></a>Wie entsteht unser Glücksgefühl? – eine Infografik von <a href="https://www.lottoland.com/">Lottoland</a>
Drei Fragen an Herrn Dr. Ritter
Die größte Menge an Serotonin kommt im Magen-Darm-Trakt vor. Wie steht dies in Zusammenhang mit der Ausschüttung der Glückshormone im Gehirn?
In der Tat wird etwa 20 x mehr Serotonin in peripheren Geweben, dabei vor allem in speziellen Zellen des Magen-Darm-Traktes, als im Gehirn gebildet. Serotonin wird im Gehirn aus Tryptophan gebildet. Formal ist neben der Bildung aus Tryptophan auch die Informationsübertragung sehr ähnlich: Serotonin muss an bestimmte Rezeptoren binden, um seine Wirkung auszuüben.
Die für das Gehirn entscheidenden sog. Glückshormone müssen jedoch im Gehirn gebildet werden. Die außerhalb des Gehirns gebildeten Glückshormone kann das Gehirn nicht verwerten, denn Serotonin kann die Blut-Hirn-Schranke, die unser Gehirn vor Substanzen im Blut schützt, nicht überschreiten. Dementsprechend hat der Serotoninwert, den man im Blut messen kann, überhaupt nichts mit der Serotoninkonzentration im Gehirn zu tun.
Ist es möglich, sich glücklich zu essen?
Da Serotonin nicht von der Blutbahn ins Gehirn gelangen kann, ist es nicht das Serotonin selbst, sondern die aufgenommenen Inhaltsstoffe, die eine vermehrte Produktion und Ausschüttung von Neurotransmittern bewirken.
Bestimmte Ernährungsweisen können die Bildung von Serotonin im Gehirn, welches aus Tryptophan gebildet wird, unterstützen.
Nahrungsmittel, die viel Tryptophan enthalten, wie beispielsweise Körner und Nüsse, sind alleine oft nicht ausreichend wirksam. Sie enthalten häufig auch andere Aminosäuren, die mit Tryptophan um die Aufnahme im Gehirn konkurrieren. Nimmt man jedoch mehr Kohlenhydrate auf, so führt dies zu einer vermehrten Aufnahme der mit Tryptophan konkurrierenden Aminosäuren in die Muskulatur. So steht wiederum mehr Tryptophan für die Aufnahme über die Blut-Hirn-Schranke zur Verfügung. Durch den Konsum von frischem Obst und Gemüse kommen antioxidative Faktoren zum Tragen. Diese verlangsamen den Abbau von Tryptophan außerhalb des Gehirns und unterstützen gleichzeitig die Bildung von Serotonin aus Tryptophan im Gehirn.
Die beruhigende und antidepressive Wirkung von Kohlenhydraten und Tryptophan ist übrigens lange bekannt: Die Wirkung von Milch mit Honig zum Einschlafen wie auch die traditionsreiche Suppe Talbina in der islamischen Medizin sollen darauf beruhen.
Die Namen „Dopamin“ und „Serotonin“ fallen häufig, wenn es um Glückshormone geht. Weniger bekannt sind Endorphine. Welche Rolle spielen sie?
Endorphine gehören zu den endogenen Opiaten. Sie heißen so, weil sie an Rezeptoren „andocken“, die auch vom Morphin und anderen synthetischen Opiaten für ihre Wirkung genutzt werden. Wahrscheinlich ist ihre wichtigste Bedeutung die Unterdrückung von Schmerzen bei extremem Stress und Verletzung. Sie ermöglichen in diesen Situationen das Überleben, anstatt „vor Schmerz gelähmt zu sein“. So weisen Frauen während der Geburt eine sehr hohe Konzentration von Endorphinen auf.
Früher hat man angenommen, dass Endorphine für das „Runner’s High“ und andere Veränderungen von Gefühl und Schmerz unter bestimmten Belastungen verantwortlich sind. Neusten Studien zufolge ist in allererster Linie das Endocannabinoid-System dafür verantwortlich. Endocannabinoide haben wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf das „Sucht- und Belohnungssystem“ als Endorphine.
Katharina Schröder teilt auf ihrem Blog mit ihren Lesern neueste Entwicklungen hinsichtlich ihrer sportlichen Entwicklung sowie interessante Beiträge zu den Themen Sport und Ernährung. In was für einem Verhältnis sie Sport und Glück sieht, erzählt sie hier.
In welchem Verhältnis stehen Sport und Glück Ihrer Meinung nach zueinander?
Sport hat in jeglicher Hinsicht eine positive Wirkung auf den Körper. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt, Stress wird abgebaut, man fühlt sich fit, vital und glücklich. Bewegung ist also ein wichtiger Grundstein, wenn man glücklich und zufrieden sein will. Durch regelmäßigen Sport wird der Serotoninspiegel im Körper dauerhaft erhöht. Sport und Erfolg machen glücklich und zufrieden. Durch das Glücksgefühl begegnet man anderen Menschen viel sicherer und strahlt Zufriedenheit aus.
Dass Sport glücklich macht, zeigen auch viele Studien. Zum einen wirkt Sport wie ein natürliches Antidepressivum, seelische und körperliche Beschwerden können durch Bewegung gelindert oder sogar geheilt werden. Als weiterer Aspekt werden im Körper die Glückshormone freigesetzt, das Wohlbefinden wird gesteigert. Nach meinen persönlichen Erfahrungen stehen Sport und Glück in enger Beziehung. Durch aktiven Sport und das Gefühl, etwas erreicht zu haben, begegnet man den Herausforderungen im Alltag mit einer Selbstverständlichkeit. Langfristig stellt sich eine Leichtigkeit und Gelassenheit ein. Die Unbeschwertheit und der Erfolg machen glücklich.
Inwiefern macht Sport Sie glücklich?
Sport ist seit vielen Jahren mein täglicher Begleiter. Die Wirkung auf den Körper und Geist ist ein sehr spannendes und umfangreiches Thema. Sport hat mich persönlich selbstbewusster und zielstrebiger gemacht, es fällt mir leichter, meinen Weg klar zu sehen und mich für meine Ziele einzusetzen. Sport hat eine unglaublich positive Wirkung, weil es mich in allem stärkt und sicher macht. Sport mache ich, um meinem Körper und meiner Seele etwas Gutes zu tun. Es macht mich zufrieden und glücklich, wenn ich nach meinem täglichen Workout sehe, was ich erreicht habe. Neben dem Sport ist es mir auch sehr wichtig, mich gesund und ausgewogen zu ernähren. Wenn man etwas erreichen möchte, sollten Sport und Ernährung in Einklang gebracht werden. Es treibt mich an, weiterzumachen, wenn ich mich ansehe und positive Rückmeldungen aus meinem Umfeld bekomme. Ich bin stolz, tun zu können, was ich liebe und was mich weiterbringt. Gesund und fit zu sein ist meine Lebensphilosophie.
Sobald das „Belohnungssystem“, das mesolimbische System, erstmal aktiviert ist, wird man angespornt, bestimmte Dinge zu wiederholen. Welche Erfahrung haben Sie damit bezüglich sportlicher Aktivitäten gemacht?
Aufgrund der Aktivierung des mesolimbischen Systems kann es passieren, dass Sport zu einer Sucht wird. Durch die Ausschüttung der Glückshormone werden Schmerzen und Beschwerden ausgeblendet. Die Erfolge spornen an, noch mehr Sport zu treiben. Sobald Sport intensiv ausgeübt wird, um eine hohe Leistungsfähigkeit und sportlichen Erfolg zu erreichen, kann es zu einem sogenannten Sportlerherz kommen. Es wird also nicht nur der äußere sichtbare Muskelaufbau trainiert, sondern es kommt gleichzeitig bei intensivem körperlichem Training zu einer Vergrößerung des Herzmuskels.
Seit mehreren Jahren trainiere ich fast täglich. Zu meinen Sportarten gehören Ausdauertraining, Krafttraining, Koordinationstraining, Konditionstraining und Kraftausdauertraining. Mein Erfolg motiviert mich, Übungen zu kombinieren und neue, schwierigere auszuprobieren. Es spornt mich an, meine Grenzen zu überwinden und mir meine Fähigkeiten und Stärken zu beweisen.
Wenn ich sehe, wie positiv der Sport mich verändert, macht es mich glücklich. Es setzt also das Belohnungssystem ein, ich sehe, was ich erreicht und geschafft habe und fühle mich bestärkt in dem, was ich tue. Dieses Glücksgefühl macht mich zufrieden und festigt meinen Willen, weiterzumachen.
M
von
Martin
Ob Poker, Lotto oder Statistiken im Sport. Zahlen haben mich schon immer angezogen, denn sie lügen bekanntlich nicht. Wie, wo und was lässt sich mit ihnen spielen und gewinnen? Fragen, die sich mir immer wieder aufs Neue stellen und denen ich mit Leidenschaft nachgehe.