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Kurioses 17. Juli 2015
Glücksbringer weltweit
Diese Symbole verhelfen euch zum großen Glück
Vielleicht habt ihr ja auch schon mal dem Schornsteinfeger auf die Schulter geklopft oder nochmal schnell das Glücksschwein in eurer Tasche gedrückt, bevor ihr den Tippschein abgeschickt habt. Irgendwie hat man doch dann das flauschige Gefühl im Bauch, dass es dieses Mal tatsächlich klappen könnte mit dem Jackpot, oder? Allein der Glaube an die Wirkung von Glücksbringern nämlich gibt vielen Menschen ein positives Gefühl und lässt sie unbeschwerter durchs Leben gehen.
In vielen Teilen der Welt haben bestimmte Symbole und Rituale sogar einen noch viel höheren Stellenwert als bei uns in Deutschland. Oft wird ihnen wegen ihrer historischen Vergangenheit oder aufgrund einer Sage oder Erzählung eine glücksbringende Wirkung nachgesagt. Und während der Glaube an die Macht der Glücksbringer bei uns meist mit einem Augenzwinkern betrachtet wird, ist ihre Bedeutung für die Menschen vieler Kulturen extrem wichtig. Hier zeigen wir euch fünf Glücksbringer, denen Reiseblogger auf ihren Trips durch die Welt begegnet sind.
Simone und Patrick von commeamus.de
Ein ganz besonderes Glücksritual ist uns aus dem Land der aufgehenden Sonne bekannt. In Japan kommen zur Jahreswende Klöße aus Klebereis, sogenannte Mochis, auf den Tisch. Die traditionelle Herstellung des süßlich schmeckenden Gerichts wird Mochi Tsuki genannt und ist ziemlich aufwendig. Für das Rezept werden zwei Personen benötigt: Nachdem der Reis gedämpft und in einen großen Holzbottich, den usu, gepresst wurde, muss die erste Person ihn mit einem großen Holzhammer, dem kine, in Form bringen. Nach jedem Schlag wird die klebrige Masse dann von der zweiten Person gewendet. Weil diese Prozedur vor allem eines ist, nämlich kraftraubend, wurde die Mochi-Herstellung früher vornehmlich von starken Sumo-Ringern durchgeführt.
Auch glauben die Japaner daran, dass bei der Herstellung die Energie der kine-Schläge auf die Mochis übergeht und durch den Verzehr an die Menschen weitergegeben wird. Ein Grund dafür, dass die industrielle Mochi-Herstellung vor allem von der älteren Generation mit kritischen Augen betrachtet wird.
Weil der Verzehr der klebrigen Reisbällchen am Neujahrsmorgen ein langes, glückliches Leben verspricht, haben manche Japaner es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Mochis in möglichst kurzer Zeit zu verschlingen. Ein gefährliches Unterfangen, berichten die Medien doch jedes Jahr von Erstickungsopfern nach Mochi-Genuss. Selbst die japanische Feuerwehr ist alarmiert und warnt die Bürger zum Jahreswechsel vor allzu eifrigem Mochi-Essen. So sollen die Mochis in kleine Stücke geschnitten und mit möglichst viel Flüssigkeit verzehrt werden, um dann ihren Zweck zu erfüllen: Ein langes Leben voller Glück zu garantieren.
Melissa von indojunkie.com
In Zentralsulawesi (Indonesien) gibt es eine Inselgruppe, die sich Togian-Inseln nennt. Bajos, so bezeichnet man das Volk der Seenomaden, haben sich hier ihre ganz eigenen Glücksbringer hergestellt. Die Bajos leben auf dem Meer in kleinen Stelzenhütten und nur von den Ressourcen aus dem Meer. Kein Wunder also, dass die Glücksbringer der Bajos auch des Meeres stammen. Mir wurde einmal ein wunderschöner Ring aus Schildkrötenpanzer (von verstorbenen (!) Schildkröten) geschenkt. Er muss regelmäßig mit Asche (von Zigaretten oder Feuerholz) poliert werden, damit er seine Wirkung und seinen Glanz beibehält. Der Ring soll Glück bringen und mich vor bösen Geistern schützen.
Sonja von delightfulspots.de
Der Ekeko ist ein typischer Glücksbringer in Peru und Bolivien. Schamanistische Zeremonien, der Glaube an schwarze und weiße Magie oder Berggötter sind hier ebenso lebhaft wie der christliche Glaube. Erstmals begegnete ich dem Ekeko bei einem Spaziergang durch die Markthalle von Arequipa. Hier gibt es Verkaufsstände, an denen man alle „Zutaten“ für die Glückssuche erhält. Dazu gehören auch bunte Tonmännchen - die Ekekos.
Der Ekeko symbolisiert für die Aymara (indigener Volksstamm) den Gott der Fruchtbarkeit, des Wohlstands und der Freude. Heute wird er als Mann mit Schnurrbart und typischer Kleidung aus dem Hochland der Anden dargestellt. Er trägt eine Wollmütze (Chullo) und manchmal einen Poncho. Behangen ist er mit Geldscheinen, Häuschen, Autos und allerlei gefüllten Säckchen, in denen oft Bohnen, kleine Zuckerkugeln oder Kräuter sind. Die moderneren Ekekos tragen Smartphones oder Computer. An den Ekeko hängt man also all jene Dinge, die der Glückssuchende bisher in seinem Leben vermisst oder von denen er gar nicht genug haben kann. Damit der Ekeko die Wünsche erfüllt, sollte man ihn besänftigen. Der Mund des Ekeko ist weit geöffnet und er liebt es, wenn man ihm regelmäßig Rum zuführt oder eine Zigarette rauchen lässt.
Der Ursprung des Ekeko und der Glaube an den Gott des Überflusses reicht bis zur Kultur der Tihuanaco (7.-11. Jh. n. Chr.) zurück. Die Tihuanaco lebten im Hochland von Peru, Bolivien und im Norden Chiles. Eine Hochkultur, die lange vor den Inka existierte. Die ursprünglichen Wünsche der Aymara waren etwa der Wunsch nach Regen bei Trockenheit, eine gute Ernte oder Gesundheit. Die Kolonialisierung durch die Spanier und die Christianisierung änderten viele Rituale und Traditionen, sodass der heutige Ekeko vor allem moderne und materialistische Wünsche trägt und sich sein Erscheinungsbild von einem nackten „Gott“ mit Phallussymbol zu einem Lebemann aus den Anden wandelte. Jedes Jahr am 24. Januar wird in La Paz (Bolivien) das Fest der „Alasitas“ gefeiert. Hier gibt es all jene kleinen Figuren, die für Wünsche stehen und die jeder Glückssuchende an seinen Ekeko hängen kann. Mein Ekeko trägt auch einen Koffer, damit ich möglichst häufig reisen kann.
Armin von 4everthailand.com
Es gibt in Thailand viele Glücksbringer und Symbole, die einem Glück im Leben bringen sollen, jedoch ist mir eines dieser Symbole besonders aufgefallen. Es handelt sich um das heilige Phallus Symbol, das in der Tat die Form eines Penis hat.
Wenn du glaubst, dass das ein Scherz ist, so täuschst du dich! Diese skurrile Form ist ein Glücksbringer und Schutzengel und wird unter anderem auch „Lingam“ genannt.
Der Sage nach schnitzte der berühmte Mönch Luang Phor Nai erstmals ein solches Amulett aus dem heiligen Holz des Buddha-Bodhi-Baums und versah es mit Glücks- und Schutzformeln. Seitdem wird das Ritual stets weitergeführt, da die Thais glauben, dass das „Phallus“ dem Träger zu Wohlstand und Erfolg verhilft. Für viele steht das Symbol auch für Fruchtbarkeit und sie beten zur Göttin Shiva, in der Hoffnung, mit einem Kind gesegnet zu werden. Ohne die Segnung durch einen Mönch hat dieses Symbol jedoch keine Wirkung und dient lediglich als Souvenir.
Auch im Hinduismus ist dieses Symbol weitgehend bekannt, dort gibt es dem Träger Schutz vor Schlangengift, Verkehrsunfällen und vor bösen Geistern.
Diese Formen findet man in Thailand an den unterschiedlichsten Orten, so sind sie beispielsweise oft in Höhlen, Ruinen, Tempeln oder sogar an Bäumen zu finden. Auch gibt es Halsketten mit dem Symbol, die jedoch nicht um den Hals, sondern um die Hüfte gehängt werden.
Besonders sehenswert ist die „Princess Cave“ Höhle in Krabi (Railay Beach), dort findet man einen Schrein und hunderte Phallus Symbole darum herum.
Verena von fraeuleinimmerglueck.wordpress.com
Auf meiner Reise in China letztes Jahr bin ich in Xi’An auf ein schönes Ritual zum Wünsche-Erfüllen gestoßen. Nicht direkt ein Glücksbringer, aber Glück und Wünsche hängen ja oft zusammen: Vor einem Tempel stand eine Art überdachte Wand, an der hunderte rote Zettel hefteten - jeder Zettel ein Wunsch, der dort angebracht wurde, damit die Götter ihn erfüllen. Vom Bestehen einer wichtigen Prüfung über ersehnten Nachwuchs bis hin zum Traumauto waren ganz unterschiedliche Dinge dabei.
Habt ihr auch einen Talisman? Oder kennt ihr weitere skurrile Glückssymbole? Hinterlasst einen Kommentar und erzählt uns von euren Glücksbringern!
M
von
Martin
Ob Poker, Lotto oder Statistiken im Sport. Zahlen haben mich schon immer angezogen, denn sie lügen bekanntlich nicht. Wie, wo und was lässt sich mit ihnen spielen und gewinnen? Fragen, die sich mir immer wieder aufs Neue stellen und denen ich mit Leidenschaft nachgehe.